Artenschutz

Unsere Bäume, insbesondere ab einem gewissen Alter, bieten eine Vielzahl von Lebensräumen meist für Vögel, Insekten, Fledermäuse und andere Kleinsäuger. 
Oft sind es Baumhöhlen, Risse, Spalten und Totholz, die als Biotop genutzt werden. 
Zu unseren Aufgaben als Baumpfleger*innen gehört es unserer Ansicht nach auch, die ökologischen Funktionen von Bäumen zu verstehen und Habitate weitestgehend zu erhalten.
Sofern es sich mit der Verkehrssicherheit vereinbaren lässt, sind wir bestrebt im Sinne des Naturschutzes zu handeln und z.B. Baumtorsos oder Totholz am Standort zu belassen.

Das Bundesnaturschutzgesetz regelt in §39 und §44 u.A. die artenschutzrechtlichen Belange in Gehölzen. Nicht selten sind unter den baumbewohnenden Tierarten auch besonders und streng geschützte Arten nach § 7 Abs. 2 Nr. 13 und 14 BNatSchG vertreten. Bei der Planung und Umsetzung von Bauvorhaben sind oftmals artenschutzrechtliche Untersuchungen erforderlich. Gerne unterstützen wir Sie bei der Bewertung von artenschutzrechtlichen Fragestellungen und entwerfen entsprechende Lösungsansätze für ihr Bauvorhaben.

Besonders gerne sind wir an der Installation und Schaffung neuer Habitate beteiligt. Im Folgenden sind einige Impressionen unserer Arbeiten im Bereich Artenschutz zu sehen.

Artenschutz in der Baumpflege
Habitat – Spechtlöcher in einem Buchentorso

Die vom Zunderschwamm (Pilzfruchtkörper am Stamm) befallene Waldbuche musste aufgrund der mangelhaften Bruchsicherheit leider weichen. Der ca. 7m hohe Torso durfte am Standort verbleiben und ist durch Spechthöhlen zur Niststätte unterschiedlicher Vogelarten geworden. Dank der speziellen Fähigkeit des Zunderschwammes den Holzkörper mit seinen Myzellappen längs aufzuspalten, entstehen attraktive Habitate für Insekten und Fledermäuse.

Fledermaushöhlen in Waldbuchen
Landesforsten Niedersachsen – Fledermaushöhlen in Waldbuchen

Diese Bilder zeigen ein Projekt der Landesforsten Niedersachsen. Mithilfe der schonenden Seilklettertechnik wurden mehrere, unzugängliche Waldbuchen von uns mit “künstlichen” Habitaten versehen. Dabei werden mit dem Motorsägenschwert durch Fächerschnitte Höhlen und Spalten eingesägt, die für Fledermäuse und die seltenen Schwarzspechte besonders interessant sind.

Vorbereitung der Nisthilfe mit sauberem, trockenem Sägemehl
Anbringung des Eulenkasten
Anbringung des Eulenkastens in 5-6m Höhe
Einflugbereich Eulengassen
Einflugbereich

Die letzten Bilder in diesem Beitrag zeigen die Vorbereitung und Installation einer Nisthilfe für kleine Eulenarten wie den Waldkauz. Die Nisthilfe wird an einem schattigen Ort mit freiem An- und Abflug in etwa 5 – 6m Höhe angebracht.